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Yoga Nidra – der yogische Schlaf

Yoga_Nidra

Hallo Herzensmensch,

hast du schonmal yogisch geschlafen? Klingt witzig, oder? Eigentlich schläft man beim yogischen Schlaf nämlich gar nicht, denn es handelt sich bei Yoga Nidra um eine Tiefenentspannung.

Denn bei Yoga Nidra „schlafen“ wir bei vollem Bewusstsein: Der Körper ruht, aber die Sinne sind aktiv und der Geist bleibt präsent. Es wird gesagt, dass wir uns in 30min Yoga Nidra so gut erholen wie in 2h Schlaf!

Woher kommt Yoga Nidra?

Der Begründer von Yoga Nidra ist Swami Satyananda Saraswati, ein indischer Yoga-Meister. Satyananda hat sich zu Lebenszeiten der Forschung des Yogas gewidmet und die Bihar School of Yoga gegründet, in deren Verlag er über 80 Bücher veröffentlicht hat. Satyananda hat sich mit den Lehren der Bhagavad Gita, den Upanishaden (zwei der bekanntesten philosophischen Yoga Schriftstücke) und auch den unterschiedlichen Praktiken wie Pranayamas, Mudras und Reinigungsübungen beschäftigt. Dank seinem breitgefächerten Wissen hat er es geschafft eine neue Praxis zu entwickeln: Yoga Nidra. Sein Buch über Yoga Nidra, und damit auch die Grundlage meines Artikels, findest du hier.

„Yoga nidra is the yoga of aware sleep. In this lies the secret of self healing. Yoga Nidra is a pratyahara technique in which the distractions of the mind are contained and the mind is relaxed.“

Swami Satyananda Saraswati

Wie dir Yoga Nidra zu mehr Kreativität verhilft

Beim Yoga Nidra werden wir wie bei einer geleiteten Meditation in einen Zustand der tiefen Entspannung geführt. Diesen Zustand kannst du dir wie kurz vor dem Einschlafen vorstellen, wenn dein Körper manchmal noch ein bisschen zuckt. In diesem Zustand befindet sich unser Unterbewusstsein auf den Alpha-Gehirnwellen. Dieser Zustand ist besonders und im Alltag nicht so leicht zu erreichen. Wenn wir uns komplett im Flow befinden und Zeit und Raum vergessen kommt dies dem Alpha Zustand sehr nahe. Die Phase der Alpha-Gehirnwellen wird auch hypnagogischer Zustand und Brunnen der Kreativität genannt. Yoga Nidra pendelt genau zwischen diesem und unserem normalen Wachzustand. Eine regelmäßige Yoga Nidra Praxis hilft uns deshalb dabei Flow-Zustände im Alltag bewusster wahrzunehmen und zu verlängern.

Neben mehr Kreativität und erhöhter Leistungsfähigkeit werden dem Alpha-Zustand auch viele andere heilsame Wirkungen zugeschrieben. Darunter zum Beispiel auch eine verbesserte Durchblutung und Stärkung des Immunsystems.

„Im Augenblick des Einschlafens, wenn der Schlaf noch nicht gekommen ist, und das Bewusstsein des Äußeren schwindet, an diesem Punkt wird Sein erlebt.“

Vigyana Bhairava Tantra

Der Ablauf einer Yoga Nidra Session

Yoga Nidra hat einen festen Ablauf. Obwohl einzelne Elemente verändert werden können, wirst du immer bestimmte Grundbausteine wiedererkennen. Die Übungen sollen dich von der äußeren Ebene der Wahrnehmung systematisch in tiefere Ebenen des Seins und von dort wieder zurückführen.

Yoga Nidra wird liegend, also in Shavasana, geübt und beginnt meistens mit einer bewussten Entspannung des ganzen Körpers. Der wichtigste Bestandteil des Yoga Nidras ist das Setzen einer Intention, oder eines Sankalpas.

Das Herzstück des Yoga Nidras – das Sankalpa

Ein Sankalpa ist ein Vorsatz oder Entschluss, den du für dich fasst und der deinen Geist in eine positive Richtung lenken soll. Mit einem Sankalpa kannst du Wünsche manifestieren, Verhaltensmuster auflösen, oder einen Heilungsprozess unterstützen. Ein paar Beispiele für ein Sankalpa wären „Ich bin geliebt und geschützt“ oder „Ich erreiche meine Ziele mit Leichtigkeit“. Das Sankalpa wird wie eine Affirmation mehrfach während der Session wiederholt. Weil wir uns hier in einem Zustand der tiefen Entspannung befinden ist es leichter Wünsche und Ziele im Unterbewusstsein zu manifestieren.

Weitere Elemente des Yoga Nidras

Durch Körperwahrnehmung, Beobachten des Atems, Vorstellen von Gegensätzen (Schwere vs. Leichtigkeit, Wärme vs. Kälte) wird dir weiter in die tiefe Entspannung verholfen. Danach werden Visualisierungen eingesetzt um bestimmte Assoziationen im Unterbewusstsein hervorzurufen. Dies kann dir dabei behilflich sein bestimmte Ereignisse besser zu verarbeiten. Zum Schluss wird das Sankalpa nochmal wiederholt und man wird langsam wieder zurück ins Hier und Jetzt geholt.

Wer kann Yoga Nidra üben?

Jeder! Das ist das tolle daran, denn es braucht keine bestimmten Vorbereitungen oder Kenntnisse. Auch während der Schwangerschaft ist Yoga Nidra sehr hilfreich und kann dich bei der Geburtsvorbereitung unterstützen. Online findest du viele verschiedene Yoga Nidra Audioaufnahmen für unterschiedliche Themen. Umso öfter du Yoga Nidra übst, umso besser, denn so kann dein Sankalpa sich noch besser manifestieren. Einzig und allein die Dauer mag für manche schwierig einzurichten sein, denn du solltest mindestens 30min einplanen, um genug Zeit zu haben in eine Tiefenentspannung zu kommen.

Und, hast du Lust auf eine Yoga Nidra Session bekommen? Oder übst du bereits regelmäßig Yoga Nidra und hast bereits eine Lieblings-Audio, die du mit mir teilen möchtest? Dann hinterlass mir gerne einen Kommentar auf Instagram dazu!

Deine

Schriftzug_Anna_herzensmensch

P.S. Falls du Yoga Nidra schonmal gemacht hast, und eingeschlafen bist: Gar kein Problem, das ist völlig normal! Und manchmal braucht unser Körper den Schlaf gerade einfach dringender 😉 aber dein Unterbewusstsein nimmt trotzdem etwas davon mit. Also einfach wieder probieren und beim nächsten Mal versuchen wach zu bleiben!

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Yogalehrerin Anna Oberleitner schreibt auf ihrem Blog www.herzensmensch.at über Yoga, Achtsamkeit, Nachhaltigkeit und bewusstes Leben. Sie inspiriert dich mit Tipps und Impulsen auch dein Leben bewusster zu gestalten.